Reit- und Fahrverein Oberhausen 1929 e.V.

                          

Die Chronik des Reit- & Fahrvereins Oberhausen 1929 e.V. 


Im Jahre 1929 organisierten einige reitbegeisterte Männer eine Versammlung im Gasthaus „Zur Traube“, um einen Reitverein zu gründen.

Gründungsmitglieder waren:

• Gustav Armbrust

• Martin Börzel  

• Jakob Brenner

• Josef Horn

• Martin Lenz

• Dr. Leier, Tierarzt

• Karl Richter

• August Scheurer

• Ernst Schütt

• Karl Schweikert

• Franz Weser


Aus dieser Gründungsversammlung im August 1929 ging Martin Lenz als erster Vorstand hervor.
Erste Aufgaben des neugegründeten Vereins waren die Beschaffung eines geeigneten Reitplatzes sowie eines Reitlehrers.
Die Gemeinde stellte dem Verein einen Platz am Erlenrain zur Verfügung. Als Reitlehrer stellte sich Schreinermeister Josef Horn zur Verfügung.
Zu dem jungen Verein stießen bald darauf weitere pferdebegeisterte Männer. Und so hatte man bald mit den ersten Reitern mit Jakob Brenner, Josef Horn, Pius Rolli, August Schreiner, Karl Säubert, Maier Willi und Fritz Kammerer die erste Equipe zusammen.
Ein Jahr später hatte der Verein schon eine Stärke von 9 Reitern und ca. 25 Mitgliedern erreicht.

Die ersten Turniere konnten nun besucht werden, und zwar in St. Leon und Malsch.

Wieder tauchte das Problem „Übungsgelände“ auf. Die Gemeinde wies dem Reitverein nun das Gelände zu, auf dem heute die Radrennbahn steht. Nun konnten regelmäßig Reitstunden abgehalten werden, um Pferde und Reiter auszubilden. Außerdem konnten die Reiter nun die Festzüge der Ortsvereine bei ihren Festlichkeiten begleiten.
Bald krönten sportliche Erfolge die Laufbahn des Vereins. Erste Preise wurden geholt auf den Turnieren in Wiesental, Reilingen und Wiesloch. Im Jahre 1932 konnte bereits der Sieger im Vereinsreiten beim Turnier in Reilingen durch Oberhausen gestellt werden.
Der bisherige Vorstand Martin Lenz konnte aufgrund von Arbeitsüberlastung sein Amt nicht mehr ausüben. Als Nachfolger übernahm nun Tierarzt Dr. Leier die Geschicke des Vereins, die er bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges innehatte. Auch der Reitlehrer wurde von Pius Rolli abgelöst. Zu den Anfängen des Vereins wäre noch zu erwähnen, dass es sich bei dem damaligen Pferdematerial um Arbeitstiere handelte, die fast ausnahmslos in der Landwirtschaft oder im Führbetrieb eingesetzt waren.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges setzte auch in Oberhausen der Reiterei ein jähes Ende. Viele der jugendlichen Reiter wurden eingezogen und kehrten nicht mehr heim. So hatte der Reitverein einen herben Verlust. Dieser Krieg war auch für Oberhausen nicht leicht zu verkraften, und so entwickelten sich erst 1949 wieder Aktivitäten um den Verein erneut ins Leben zu rufen. Wieder fanden sich einige reitbegeisterte
Männer zusammen, um den Verein neu zu gründen. Bei dieser Gründungsversammlung waren über vierzig Personen anwesend.
Große Verdienste erwarb sich der ehemalige Schirrmeister und Reitlehrer Ludwig Baumann.

Zu den aktiven Reitern zählten damals:

Fritz Börzel, Ludwig Schütt, Alfred Keller, Theo Machauer, Walter Weser, Mantus Becker, Erich Scheurer, Alois Dutzi, Heinz Horn, Walter Baumann, Karl Linder, Vitus Baumann, Gerhard Zieger, Barbara Pföhler.
In den Jahren 1950-1952 zählte der Verein mit zu den stärksten Reitervereinen des nordbadischen Raumes, da damals wirklich ein guter Pferdebestand und auch begeisterte Reiter zum Verein zählten. Leider ließen aufgrund der Motorisierung und dem damit verbundenen Pferderückgang auch die Erfolge nach.
Um dieser Misere abzuhelfen, kauften im Jahre 1963 die pferdebegeisterten Mitglieder Gerhard Zieger, Theo Scheurer, Walter Weser und Kurt Gottwald im Interesse des Vereins Fohlen an. In der Hoffnung dem Verein neuen Auftrieb zu geben. Dass dies der richtige Weg war, bestätigte sich in den folgenden Jahren.

Im Jahre 1967 haben diese jungen Pferde an vielen Turnieren teilgenommen und zahlreiche Erfolge erzielt.
Die Turniererfolge verbesserten sich von Jahr zu Jahr. Weitere Reiter und Pferde stießen zum Verein, sodass nun eine stattliche Anzahl von Reitern zur Verfügung stand.
Erwähnenswert noch, dass die oben genannten Fohleneinkäufer sich der Pferdezucht widmeten. Sie wurden dafür vom Pferdezuchtverband mit der goldenen Ehrenplakette ausgezeichnet.

Durch den Bau der heutigen Radrennbahn musste der Verein sein Gelände an den Radfahrverein Edelweiß abgeben.
Unter Vorstand Fritz Börzel wurde der neue und heutige Reitplatz angelegt. Auch die alte Reiterstube wurde unter seiner Leitung erstellt. 1967 wurde mit der Planung der Reithalle begonnen.
Unter Vorstand Bernhard Börzel wurde diese erbaut und 1969 beim vierzigjährigen Jubiläum eingeweiht.
Unter den Vorständen Karl Richter und Erwin Wintergerst wurden die Planungen für den Neubau der heutigen Gaststätte und der Stallungen eingeleitet.
Es stellte sich heraus, dass bei den Turnieren immer mehr Stallungen benötigt wurden. Die privaten angemieteten Stallungen waren im Laufe der Zeit durch die Aufgaben der Landwirtschaft anderen Zwecken zugeordnet worden. Aus diesem Gesichtspunkt schien auch der Neubau der von Stallungen gerechtfertigt. Auch die sanitären Anlagen der alten Reiterstube entsprachen nicht mehr den Anforderungen. So stellte sich die Frage, ob man um- oder neu bauen sollte.
Im Hinblick auf die Zukunft entschied man sich auf den großzügigeren Neubau. Unter der Vorstandschaft von Pius Harlacher wurden die Rohbauten von Gaststätte mit Wohnung und Stallungen erstellt. Durch Fertigstellung der Stallungen, Bau einer neuen Flutlichtanlage, Aufschüttung des Dressurplatzes, einer neuen Beregnungsanlage in der Reithalle und Kauf einer neuen Standarte kam der Verein in große finanzielle Schwierigkeiten. Es war nicht möglich den Neubau auszubauen. Deshalb war man gezwungen, den Bau acht Jahre im Rohbau stehen zu lassen.
Erst unter Vorstand Herbert Wossmann konnten die Arbeiten weitergeführt werden. Im Jahre 1989 war es dann soweit. In einer feierlichen Zeremonie fand die Einweihung statt.
Unter Herbert Wossmann wurde der Dressurplatz angelegt, der Richterturm gebaut und die Einzäumung des Platzes vorgenommen.
Auch der Fahrsport hatte in dieser Zeit einen gewaltigen Aufschwung erhalten.

Nur dem großen Eifer einiger Unentwegter ist es zu verdanken, dass der Verein stolz auf die geleistete Arbeit zurückblicken kann.
Es wäre ein müheloses Beginnen, all diese Reitsportfreunde aufzuzählen, die sich in den all den Jahren der Vereinsgeschichte verdient gemacht haben.
Trotzdem sollte nicht versäumt werden zwei Personen hervorzuheben. Dies war beim Bau der Reiterhalle der Kieswerkbesitzer Paul Rothard und beim Bau der Gaststätte und Stallungen Bauunternehmer Hans Straub.
Es bliebe zu wünschen übrig, dass der Verein auch weiterhin solche Idealisten zu seinen Mitgliedern zählen kann.


Oberhausen, Dezember 1979

Ehrenvorstand  Fritz Börzel

Seit der Gründung des Vereins im Jahre 1929 haben folgende Vorstände die Geschichte des Vereins geleitet:

  • 1929 - 1931      Martin Lenz
  • 1931 - 1939      Dr. Leier, Tierarzt
  • 1949 - 1950      Friedrich Unser
  • 1950 - 1951      Alois Dutzi
  • 1951 - 1952      Karl Richter
  • 1952 - 1953      Alois Dutzi
  • 1953 - 1957      Karl Richter
  • 1957 - 1966      Fritz Börzel
  • 1966 - 1972      Bernhard Börzel
  • 1972 - 1974      Erwin Wintergerst
  • 1974 - 1978      Karl Richter
  • 1978 - 1979      Pius Harlacher
  • 1979 - 1986      Fritz Börzel
  • 1986 - 1990      Herbert Wossmann
  • 1990 - 1994      Helmut Tressel
  • 1994 - 1996      Herbert Wossmann
  • 1996 - 1998      Christa Kirschbaum
  • 1998 - 2006      Ewald Feuerstein
  • 2006 - 2012      Peter Müller
  • 2012 -                Peter Brand